Golf Technik

Jan 8 / Christine Weber
Ich bin ja nicht PGA Pro und sehe das technische Golfspiel nicht aus demselben Blickwinkel wie ein PGA Pro. Meine ambitionierten und erfahrenen Golfspieler und Golfspielerinnen, spielen Strokeplay Turniere oder/und wollen dieses Spielniveau erreichen.

Auf diesem Niveau geht es nicht mehr darum, den Golfschwung zu lernen, sondern wie du deinen Golfschwung unter Druck während dem Golfturnier abrufen kannst. Genau aus diesen Gesichtspunkten beleuchte ich das technische Spiel. Lese dazu auch meinen Blog über Strokeplay ist das wahre Golf.

Mit Technik verstehe ich die Fähigkeit, dass ich den Ball mit meinem Golfschläger spielen kann und der Ball mehr oder weniger konstant in die Richtung fliegt, wie ich dies geplant habe. Zudem habe ich die Fähigkeit entwickelt, den Ball hoch oder tief, und vielleicht sogar etwas rechts-links oder links-rechts shapen zu können. Die Technik ist also die koordinative Fähigkeit, den Ball mit dem Schläger aus unterschiedlichen Lagen zu «bearbeiten», damit du den nächsten Golfschlag aus der von dir geplanten Position spielen kannst.

Wie entsteht die Flugbahn eines Golfballs?


Die Flugbahn entsteht durch den Treffmoment. Das ist der Moment, wo der Schlägerkopf auf den Ball trifft. Während des Treffmoments begleitet der Schlägerkopf den Ball während ungefähr 2 cm und überträgt dann bestimmte Informationen, welche auf die Flugbahn wirken. Die wichtigsten sind:

  • Treffpunkt auf dem Schlägerblatt (Idealerweise treffe ich den Ball in der Mitte des Schlägerkopfs, im Sweetspot.)
  • Schwungrichtung des Schlägers im Treffmoment (inside – out, outside – in oder exakt in die Flugrichtung)
  • Winkel des Schlägersblatts zur Flugrichtung (offen, geschlossen, gerade)

Der wichtigste Punkt dieser Auflistung, ist, dass ich den Ball im Sweetspot meines Schlägerkopfs treffe. Mehr ins Detail möchte ich hier nicht gehen, denn als Mentalcoach ist dies nicht meine Expertise.

Ich schätze die exzellente Videoserie von Golfpro Adam Young. Dort findest du hilfreiche weiterführende Informationen zum Treffmoment.
Der Grund, weshalb ich diese Herleitung der Technik geschrieben habe, ist folgender:

Auf meinen Golfrunden – Begleitungen bin ich oft erstaunt, wie SpielerInnen mit einem unschönen Golfschwung, hoch effektive Golfschläge schlagen können. Andersrum erlebe ich oft Situationen auf dem Platz, wo SpielerInnen mit einer einwandfreien Technik, weniger effektive Golfschläge schlagen. Weshalb?

Der Unterschied liegt meines Erachtens darin, worauf der Fokus gesetzt wird. Zu diesem Thema habe ich einen weiteren Artikel geschrieben: Ist dein Golf SinnVoll. Ich behaupte, je mehr du dich mit der korrekten Ausführung deines Golfschlags beschäftigst, desto weniger präzis wird der Treffpunkt, somit umso schlechter wird die Flugbahn. Aber das wollen wir jetzt gleich vertiefen:

Worauf lege ich den Fokus beim Golfschlag?

Wie oben erwähnt, geht es hauptsächlich darum, einen optimalen Treffmoment zu bekommen. Je nach Skill-Level und persönliche Präferenzen kannst du den Fokus auf folgende Bereiche legen:

  • Level 1, Beginner Level: Der Fokus auf die Schwungtechnik
  • Level 2, Fortgeschrittene: Der Fokus auf den Treffpunkt
  • Level 3, Profi: Der Fokus auf das Ziel


Man könnte Level 1 mit dem Beginner Level gleichsetzen und den Fokus aufs Ziel mit dem Profi-Level.

Wir Fortgeschrittenen bewegen uns in der Regel zwischen Fokus auf dem Treffpunkt und Fokus aufs Ziel. Hauptsache, es gibt einen Fokus und nicht fünf verschiedene 😊. Weshalb wir nur einen Schlagfokus haben sollen und nicht drei, fünf oder zehn, das vertiefen wir in einem anderen Artikel.

Fokus auf das Ziel

Gerade im kurzen Spiel fokussiere ich immer aufs Ziel oder auf den Landepunkt des Balls, beim Chippen beispielsweise.

Golf-Übung für einen besseren Treffpunkt

Meine Lieblingsübung, die dir hilft deinen Treffpunkt zu verbessern und deinen Fokus auf nur ein Ding zu legen, ist die Dot – to – Dot Übung (oder roter Punkt Übung).

Zeichne dir mental auf dem Ball einen roten Punkt, und zwar genau dort, wo du den Ball mit dem Schlägerkopf treffen willst. Das ist der erste rote Punkte (der erste Dot). Genauso stellst du dir in der Mitte deines Schlägerkopfs, beim Sweetspot, einen roten Punkt vor. Das ist der zweite rote Punkt, der zweite Dot. Und nun schlage viele Bälle, immer mit demselben Fokus: Dot-to-Dot oder die beiden roten Punkte zusammenzuführen. Nach dem Schlag versuchst du wahrzunehmen, wo auf dem Schlagerkopf du den Ball getroffen hast.
Selbstverständlich kannst du auch einen Kleber auf dein Schlägerblatt kleben, auf dem du den Treffpunkt erkennen kannst.  Diese Übung findest du auch in meinem Buch "In der Ruhe liegt dein Golf" beschrieben.

Ich fasse zusammen: Das technische Spiel ist die Fähigkeit, mit deinem Golfschlägern den Ball in einer geplanten Flugbahn fortzubewegen. Je mehr du deine Aufmerksamkeit auf den Treffmoment oder das Ziel legst, je besser wirst du dein Können auf der Runde abrufen können. Und wenn du dies noch SinnVoll machst, dann ist dies umso effektiver.

Aber darauf werden wir uns ein anderes Mal vertiefen.


ÜBER DIE AUTHORIN

Christine Weber

"Birdieputt ist mehr als Golf Mentaltraining Schweiz – es ist meine Passion, Menschen auf dem Golfplatz zu begleiten."
In ihren Kursen, Coachings und Golfgruppenreisen, verknüpft Christine Weber auf magische Weise ihre eigenen Erfahrungen als Golferin mit Handicap 4.5 und als Golf Mental Coach. Sie kennt die Nöte der Golferinnen und Golfer nur zu gut. In ihrem Buch “In der Ruhe liegt dein Golf” veranschaulicht sie mit unterhaltsamen Geschichten, warum uns Golf den letzten Nerv raubt.

Christine Weber ist 50 Jahre alt und hatte während rund 20 Jahren verschiedene Führungspositionen in der Wirtschaft und Verwaltung inne. Christine Weber ist Betriebsökonomin, Golf Mental Coach und Komplementärtherapeutin. 

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