Ist dein Golf SinnVoll?

Jun 7 / Christine Weber
Ja, ich denke Golf ist nicht nur SinnVoll, sondern es muss sogar SinnVoll sein.

Nun, der Tippfehler in SinnVoll soll auf ein Wortspiel hinweisen, denn im Golf dreht sich fast alles um Sinne und Vorstellungskraft.

Ohne vertieft in die Funktion des Gehirns einzutauchen, ist es hilfreich zu wissen, dass sich die eine Hirnhälfte auf Logik, Sprache und Analyse spezialisiert hat, die andere Hirnhälfte auf die Vorstellungskraft, Gefühl und Intuition.

Unlängst fand ich in einem Buch von Pia Nillson und Lynn Marriott dokumentiert,  dass nur 5-10 % eines Golfschlags durch Logik/Sprache/Analyse entsteht. Der grosse Rest, also, 90-95% eines Golfschlags entsteht über Vorstellungskraft/Gefühl und Intuition. Das hat mich sogar etwas erstaunt. Cool 😃

Um ehrlich zu sein, so wie ich die Theorie über das Gehirn gelernt habe, hätte ich diese Prozentzahlen oben etwas anders verteilt. Ja, ich bin einverstanden, dass die bewusste analytische linke  Gehirnhälfte, wohl nicht mehr als 5 - 10% eines Golfschwungs ausmacht. Aber die rechte Gehirnhälfte, welche bewusst angesteuert werden kann, gibt mit seiner Vorstellungskraft nur den Kick-Start für den Golfschlag. Aufgrund dieses Kick-Starts werden in Folge die unterbewussten Gehrinregionen aktiviert, der Golfschlag wird berechnet und in Folge fein-sequenziert an die Muskeln zur Ausführung weitergeleitet.

Golf muss SinnVoll sein

Nun diese Vorstellungskraft erleben wir über die Sinne. Wir benennen 5 Sinne: Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Tasten.

Ein paar Beispiele, wie sich diese Sinne im Golfenzeigen können:

  •     Tasten: Das Wahrnehmen der Balance oder des Schwungtempos
  •     Sehen: Das Visualisieren der Flugbahn
  •     Hören: Der helle Ton, wenn der Ball optimal getroffen wird
  •     Riechen: Das frisch gemähte Gras
  •     Schmecken: Das herrlich frisch-kühle Wasser in der Trinkflasche


Du weisst, die Sinne werden nicht nur aktiv, währenddessen wir etwas tun, sondern auch, wenn wir uns in der Phantasie etwas vorstellen oder ein Ereignis Revue passieren lassen.

Die Sinne sind also nicht ans Hier und Jetzt gebunden, sondern reisen genauso in die Zukunft oder die Vergangenheit.

Intensive Erlebnisse zementieren Erinnerungen im Gehirn

Dies ist Segen und Fluch zugleich, denn das gierige Gehirn ist süchtig nach intensiven Erlebnissen. Das Gehirn lernt über intensive Erlebnisse, weil diese Situationen mit allen Sinnen erlebt, folglich als wichtig eingestuft und so für ewig im Erinnerungs-Gedächtnis gespeichert werden. Es wäre also auch sinnvoll, vorallem die guten Schläge mit Emotionen zu quittieren, und sich das Jammern nach jedem nicht-ganz-so-perfektem Golfschlag abzugewöhnen.

Möchten wir auf unser bestes Golf zugreifen, müssen wir jeden Golfschlag SinnVoll kreieren, und zwar bevor wir diesen ausführen. Es geht in der Schlagvorbereitung genau darum, die Hirnhälfte mit Vorstellungskraft, Gefühl und Intuition zu intensivieren, damit das Gehirn auf das Gelernte zurückgreifen kann.


Eine Schlagvorbereitung wie die Pros

Wenn du Profis beobachtest, wie intensiv sie einen Approach aufs Green vorbereiten, dann merkst du vielleicht, wie wichtig eine SinnVolle Schlagvorbereitung sein könnte.

Vielleicht:
  • visualisieren sie zuerst, mit welcher Flugbahn der Ball zum Ziel fliegen soll (Vorstellungskraft)
  • gleichen sie dann das Gefühl für Tempo oder das Gefühl für die Hände während des Durchschwungs ab (Gefühl)
  • nehmen sie einen anderen Schläger als gewöhnlich für die Distanz, weil sie die Eingebung hatten, Wind, Wetter und Slope etwas höher zu berechnen (Intuition)


Ich habe für meine Kurse ein Warm-up für die Sinne kreiert, um schon beim Aufwärmen das Körpergefühl zu aktivieren. Wir brauchen diese Anbindung an die Sinne nämlich auch, um Ruhe im Kopf zu finden. Denn das Bewegungsgedächtnis kann den Golfschlag nicht effektiv kreieren, solange die Gehirnhälfte für Logik, Sprache und Analyse stetig Anweisungen gibt. 🤫In der Ruhe liegt den Golf.

Die Sinne sind also nicht nur fürs Kreieren eines Golfschlags essentiell, sondern sie unterstützen auch die Ruhe im Kopf und den Eintritt in den Flow-Zustand.

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ÜBER DIE AUTHORIN

Christine Weber

Glück und Erfolg ist ein selbstbestimmter Weg.
Sobald du Golf-Flow bewusst aufbauen und halten kannst, wirst du auch im Beruf und Alltag wirkungsvoller und glücklicher sein.
In ihren Kursen, Coachings und Golfgruppenreisen, verknüpft Christine Weber auf magische Weise ihre eigenen Erfahrungen als Golferin mit Handicap 4.5 und als Golf Mental Coach. Sie kennt die Nöte der Golferinnen und Golfer nur zu gut. In ihrem Buch “In der Ruhe liegt dein Golf” veranschaulicht sie mit unterhaltsamen Geschichten, warum uns Golf den letzten Nerv raubt.

Christine Weber ist 51 Jahre alt und hatte während rund 20 Jahren verschiedene Führungspositionen in der Wirtschaft und Verwaltung inne. Christine Weber ist Betriebsökonomin, Golf Mental Coach und Komplementärtherapeutin. 

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