Das perfekte Mindset, um dein Potenzial im Golf zu entfalten

Jul 7 / Christine Weber - In der Ruhe liegt dein Golf
Im letzten Blog "Golf verbessern oder das Handicap im Golf verbessern" habe ich über den Unterschied von “Golf verbessern” und “Gut Golf spielen und Handicap verbessern" geschrieben. Aus diesem Blickpunkt werde ich mein letztes Turnier analysieren, um dir die Auswirkungen dieses subtilen Unterschieds im Golfspiel aufzuzeigen.

Als eines meiner ersten Turniere in dieser Saison habe ich mich für den Golf Marathon angemeldet. Das sind zweimal 18 Loch am gleichen Tag. Zwar bin ich noch nicht richtig in Form und habe wenige 18 Loch Runden gespielt. Somit war ich einfach gespannt, was dieses Turnierformat mit mir und meinem Spiel machen würde.

Mein Hauptfokus war energiesparend zu spielen. Genau gesagt: taktisch eher defensiv spielen, um Ballverlust und das nasse, hochgeschnittene Fairway zu vermeiden. Und die Schläge mit ungefähr 80% Schwung Tempo zu schlagen.


Dein Golf verbessern

Auf meiner ersten Golfrunde des Golfmarathons kann ich ein wunderbares Beispiel zu Bewusstsein gewinnen und dein Golf verbessern aufzeigen.

Um 7:00h war der Nebel so stark, dass wir auf den ersten Löchern die Fahne aus 100 Metern nicht erkennen konnten. Mein langes Spiel war während der ganzen Runde äusserst stabil. Auf den langen Löchern habe ich entweder Driver oder, wo taktisch sinnvoll, mein geliebtes Hybrid 4 gespielt. Ich habe 18 Hacken auf meiner FlowGolf Scorekarte im langen Spiel erreicht. Alles richtig gemacht? Nur fast:
 
Es gab einen einzigen Fehler, der zu einem Double Bogey führte. Ich nahm auf der Par 3 auf Bahn 8 den falschen Schläger und schlug den Ball über das Green hinaus. So stand ich vor einem Downhill Chip, den ich aufs Green rauf spielen musste. Das habe ich zwar erstaunlich gut gelöst, brauchte aber für die rund 7 Meter zum Einlochen drei Putts
Komisch. Weshalb?

Auf dem Abschlag war ich unachtsam. Ich wusste im Kopf: “2 Schläger weniger als die Distanz”. Ich nahm aber nur “1 Schläger weniger”. Und beim Putten war ich nicht mit Leib und Seele dabei. Aber weshalb?

Nach dem Beenden der 7. Bahn kam im Flight ein Gespräch auf, welches meinen mentalen Zustand wohl zu stark beeinflusst hat. Einer meiner Mitspieler hat ein Birdie gespielt. Er hat jedoch bei jedem seiner drei Schläge gejammert und negativ kommentiert. Als wir vom Green weggegangen sind, haben wir dies kurz kommentiert. Da bin ich wohl von Berufes wegen in meine Coaching Rolle geschlüpft, in der ich manchmal im Flight mitspiele, jedoch meine Aufmerksamkeit weniger auf meine Performance lege, sondern auf das Beobachten meiner Kunden. Oha - das ist jetzt eine sehr wertvolle Erkenntnis für mein Spiel!

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Dein Handicap verbessern

Eigentlich wusste ich ja, dass man bei dieser Hitze und auf den zweiten 18 Loch plötzlich etwas dumm werden kann… aber ich dachte, ich könnte mich besser lenken.

Eigentlich lag ich im Score ziemlich gut, aber ich nahm bereits ab Loch 10 zu viel Risiko in Kauf. Dies führte zu einer schlechten Taktik, schlechten Schlägerwahl und folglich zu einer höheren Körperspannung in den Schlägen. Dreimal hatte ich Glück im Unglück und konnte (eigentlich unverdient) ein Par und Bogey retten. Ich habe jedoch auf der backnine drei Bälle verloren (= plus 6 Schläge), was für mein Golfspiel unüblich ist. Ich hatte auf meiner FlowGolf Scorekarte noch immer “grüne Taktik” stehen, aber ich habe mich nicht daran gehalten. Aber weshalb?

(Hinweis: Mehr über die grüne Taktik und Course Management findest du im folgenden Blog).

Jetzt - einen Tag später - habe ich realisiert, was passiert ist. Ich lag im Score wirklich gut, spielte gut und fühlte mich gut. Ich wollte mehr.  Dann kam schleichend und fast unmerklich dieser Fokuswechsel von “Dein Golf verbessern” auf “gut Spielen/gut Scoren”. Ich konnte mich nicht mehr an mein Rundencommittment halten, denn ich wollte das Spiel, den Ball, den Score “dominieren”. Dies hat mich bestraft.

Ich werde nun herausfinden müssen, wie ich von diesem Score Gedanken, der sich fast unmerklich ins Bewusstsein schleicht, wieder Abstand nehmen kann.

Jedenfalls war mir nicht bewusst, dass sich der Score Gedanke auch in meinem Spiel in den Vordergrund drängen kann und meine guten Vorsätze zu verdrängen vermag. Jedenfalls sehe ich jetzt in meinem eigenen Golfspiel, wie schädlich dieser Fokuswechsel von Golf verbessern zu Handicap verbessern ist.

Kennst du meine “FlowGolf Scorekarte”, die dir hilft, bewusster und besser zu werden? Ich beschreibe diesen Ansatz in meinem Buch “In der Ruhe liegt dein Golf”. Du notierst vor der Runde, zu welcher inneren Einstellung du dich auf der Runde verpflichtest. Nach der Runde reflektierst du, was du auf der Runde entdeckt und gelernt hast. So bleibst du im emotional stabilisierenden “Learning Mindset”.

Wenn du mehr über mich, Christine Weber von Birdieputt und meinen FlowProzess erfahren möchtest, dann schau dir diesen Blog an. Oder lass dich von mir in einem Golf Saison Coaching unterstützen. Ich begleite dich in diesem langfristigen Projekt “Golf verbessern". Mit regelmässigen 1:1 Coachings per Zoom und E-Mail Austausch initiieren wir deinen Prozess für ein effektives Selbstmanagement (und GolfFlow).




ÜBER DIE AUTHORIN

Christine Weber

"Birdieputt ist mehr als Golf Mentaltraining Schweiz – es ist meine Passion, Menschen auf dem Golfplatz zu begleiten."
In ihren Kursen, Coachings und Golfgruppenreisen, verknüpft Christine Weber auf magische Weise ihre eigenen Erfahrungen als Golferin mit Handicap 4.5 und als Golf Mental Coach. Sie kennt die Nöte der Golferinnen und Golfer nur zu gut. In ihrem Buch “In der Ruhe liegt dein Golf” veranschaulicht sie mit unterhaltsamen Geschichten, warum uns Golf den letzten Nerv raubt.

Christine Weber ist 51 Jahre alt und hatte während rund 20 Jahren verschiedene Führungspositionen in der Wirtschaft und Verwaltung inne. Christine Weber ist Betriebsökonomin, Golf Mental Coach und Komplementärtherapeutin. 

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